Auf dem Weg - In Wort und Bild

41 Ecuador

Der Himmel zeigt seine Farben.
Der Himmel zeigt seine Farben.

Das Wetter war schuld – auf nach Kolumbien

 13.01.2014

 

Cotopaxi, DER Vulkan in Ecuador, war auch ein Highlight, das ich auf meinem Weg durch Ecuador anfahren wollte. Hab ich auch, aber aus verschiedenen Gründen hab ich ihn leider nicht sehen können und dürfen. Ein Grund war das Wetter – Nebel und Regen, und das schon seit Tagen hier in den Anden von Ecuador. Der andere Grund hat mich aber etwas mehr verärgert. Der Cotopaxi liegt in einem Nationalpark und dieser darf mit dem Motorrad nicht besucht werden – wie mir am Eingangsportal freundlich aber bestimmt mitgeteilt wird. Da steh ich also in der Nähe des wohl berühmtesten Vulkanes von Ecuador, kann ihn wettertechnisch nicht sehen und ihm auch auf dem Moped nicht mehr näher kommen. Hatte eigentlich vor im Nationalpark mein Zelt aufzuschlagen und das Wetter abzuwarten um einen freien Blick auf den Cotopaxi genießen zu dürfen. Bin ein wenig verstimmt und erstmal unschlüssig, was ich denn jetzt machen soll. Nachdem ich aber all die Busse, in allen Größen, ankommen und im Nationalpark verschwinden sehe, fällt mir die Entscheidung leicht und ich kehre um und fahre Quito entgegen.

Auf dem Weg zurück vom Nationalpark zur Hauptstraße gibt mir ein Taxifahrer im Vorbeifahren zu verstehen, kurz anzuhalten, tue dies nach kurzem Überlegen und er bietet mir schlussendlich an, in seinem Taxi den Nationalpark zu besuchen – die Familie, die er im Taxi hat, wäre damit einverstanden. Überlege kurz und lehne dann aber das Angebot dankend ab. Alles etwas zu stressig und kurzfristig – müsste mir einen Platz für mein Moped suchen und auch die Kleider wechseln. Den Nationalpark würde ich auch nur “im Vorbeifahren” sehen und da es schon früher Nachmittag ist, fällt die Entscheidung nicht wirklich schwer. Wenn die ecuadorsche Regierung keine Mopeds im Nationalpark sehen will, will sie mich bestimmt auch nicht sehen – so sehe ich das.

Auch Quito hat es mir nicht wirklich angetan mit all seinem Nachmittagsverkehr, und nachdem ich minutenlang im Stau stehe - meine Stimmung sich immer weiter dem Wetter anpasst - bin ich auch schon wieder auf dem Weg aus Quito heraus und weiter in den Norden der kolumbianischen Grenze entgegen. Die Straße ist gut, das Wetter ist scheiße und ich beschließe, daraus Kapital zu schlagen und fahre soweit, bis es dunkel wird. In Otavalo suche ich mir eine Unterkunft und werde im Zentrum am lokalen Markt fündig. So hab ich es gerne – gute, billige Unterkunft – lokaler Markt wo man sich billig und gut versorgen kann und mein Moped hat auch eine sichere Unterkunft für die Nacht gefunden. Das Frühstück am nächsten Morgen nehme ich ebenfalls am lokalen Markt ein und bin erstmal glücklich und zufrieden – bis es kurz darauf wieder zu regnen anfängt.

Wieder mal heißt es – Straße gut, Wetter scheiße. Also auf nach Kolumbien. Lasse mir etwas Zeit mit der Fahrt und in Tulcan verbringe ich meine letzte Nacht in Ecuador.

Am Fischmarkt gibt es für jeden etwas.
Am Fischmarkt gibt es für jeden etwas.

Galapagos Inseln – einzigartig was es da zu sehen gibt

10.01.2014

 

Ecuador entpuppt sich etwas als Kleider wechsel dich Spiel. Fahre ich in/durch die Anden, fahre ich meist im Nebel oder durch Regen. Geht es an die oder der Küste entlang, herrscht schwül heißes Klima vor. Es kommt vor, dass ich an einem Tag über die Anden Richtung Küste fahre und meine Regenkleidung mehrfach am Tag an- bzw. ausziehen darf. Normalerweise behalte ich die Regenkleidung an wenn es absehbar ist, dass ich sie später am Tag aller Voraussicht nach nochmals überstreifen darf – bei der vorherrschenden Schwüle und Hitze hier ziehe ich die Regenkleidung aber liebend gerne wieder aus, sobald das Wasser nicht mehr von oben kommt. Etwas nervig, aber ansonsten kommt man mit dem Schwitzen “nicht mehr hinterher.”

Ecuador ist nach meinem ersten Eindruck, auch mit Überquerung der Anden, nicht so spektakulär wie etwa im Norden Chiles und Argentinien oder Bolivien. Die Galapagos Inseln stellen da aber eine große Ausnahme dar. War mir lange nicht sicher, ob ich die Galapagos Inseln, zumindest ein paar, besuchen sollte. Von anderen Reisenden hab ich einiges in Erfahrung bringen können und es hat sich herausgestellt, dass der Besuch auf den Galapagos nicht das billigste Vergnügen hier in Ecuador ist. Mehr und mehr habe ich dann auch in Erfahrung bringen können, dass die Inseln in unbestimmter Zukunft noch etwas mehr restriktet werden sollen. Die limitierte Besucherzahl pro Jahr und die steigende Teuerungsrate berücksichtigend hab ich für mich dann alle „Fürs und Wieders“ abgewägt und bin zu dem Entschluss gekommen, es als große Chance zu sehen die Galapagos Inseln auch zu besuchen, wenn ich schon hier in Ecuador bin,.

Da ich nicht genau weiß, wann ich an einem der zwei Abflugstädte (Quito oder Guayaquil) zu den Galapagos sein werde und eine Kreuzfahrt mein Budget ohnehin sprengen würde, habe ich mich für die “billigere teuere” Variante entschieden. Hab mir einen Flug von Guayaquil für 420 USD für den 01. Januar 2014 gebucht und mir vor Ort eine Unterkunft gesucht. Wo ich mich für eine Woche eingebucht habe und von da aus immer mal wieder Tagestouren unternehme. Bei der Ankunft auf der Insel Seymor werden für jeden Besucher bei der Passkontrolle erstmal 100 USD Eintrittsgeld für die Galapagos fällig. Mit Bus und einer kleinen Fähre geht es dann auf die Insel Santa Cruz, von wo man dann wieder mit Bus auf die gegenüberliegende Seite nach Puerto Ayora gelangt, wo man alles weiter organisiert oder weiter auf eine der anderen vielen Inseln per Boot kommt. In Puerto Ayora habe ich mich in einem Hotel für 15 USD täglich einquartiert und jeden zweiten Tag eine Tagestour zu den Nachbarinseln gebucht. Die Tagestouren variieren zwischen 80 und 130 USD – zumindest was meine Angebote anging, teurer geht es immer.

Die Tierwelt hier ist einzigartig auf der Welt und habe ich so auf meiner bisherigen Tour noch nicht erlebt. Die Tiere sind nicht gerade menschenscheu – einzig ein Sicherheitsabstand wird eingefordert – und speziell die Seelöwen sind überall zu sehen und liegen faul auf den Pfaden, Stufen und Sitzbänken herum. Um es kurz zu machen, allein die Tierwelt hat mich die Kosten vergessen lassen und ich habe oft Stunden damit verbracht einfach da zu sitzen und die Tiere zu beobachten – die haben es mir aber auch leicht gemacht und haben sich meist nicht durch mich stören lassen. Faszinierend! Besonders die Iguanas – die Galapagos Echsen – hatten es mir angetan.

Die Galapagos bestehen aus etwa 56 Inseln und die Einheimischen sagen, dass jede Insel etwas “Spezielles” zu bieten hat. Ich habe drei der Nachbarinseln besucht – San Christobal, Santa Maria und Isabella – und in der Tat unterschiedliche “Attraktionen” vorgefunden.

Isla San Christobal punktet mit seinen Iguanas, die einem schon am Bootssteg über den Weg laufen. Seelöwen machen es sich auch überall gut sichtbar bequem und sind zu manchen Posen für ein Foto leicht zu überreden. Hauptattraktion sind allerdings die riesigen Galapagos Schildkröten, die in einem ummauerten Areal gehalten und aufgezogen werden. Man kann durch das Areal laufen und den riesigen Schildkröten echt nahe kommen – berühren ist allerdings nicht erlaubt.

Isla Santa Maria ist ein Vogelparadies und ich habe hier einen weiteren Lieblingsvogel entdeckt – der zweite auf der Tour soweit. Boobie genannt und mit seinen blauen Füßen auf jeden Fall herausragend in der dortigen Vogelwelt. Sehen echt unwirklich aus – die blauen Füße. Ein weiteres Highlight auf der Insel sind die Landiguanas. Da die Insel wirklich nicht groß ist und die Landiguanas angeblich nicht schwimmen können, ist ihr Lebensraum ziemlich eingeschränkt und man fragt sich auch, wie sie Wasser aufnehmen, da ich keinen Fluss oder ähnliches auf dem Rundgang ausgemacht habe. Das Geheimnis liegt bei den Kakteen. Man kann sagen, jeder Kaktus beherbergt einen Landiguana – mindestens. Findet man einen Kaktus, ist darunter immer ein Landiguana zu finden. Die Landiguanas fressen die Kakteen und nehmen so die Feuchtigkeit auf, die sie zum Überleben brauchen. Morgendlicher Tau von den Felsen wird auch gerne aufgenommen. Die Stacheln der Kakteen macht den Landiguanas nichts aus und mit Genuss werden die “Zweige” gefressen. Sieht für mich schon beim Zuschauen schmerzhaft aus – ich für meinen Teil trinke einen kräftigen Schluck Wasser aus meiner mitgebrachten Plastikflasche.

Auch hier kann man den Tieren recht nahe kommen, man wird allerdings dazu angehalten die Laufpfade nicht zu verlassen und den Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern einzuhalten. Wie das dann so ist, ist nicht jeder Tourist davon zu überzeugen und muss schon mal durch eine etwas rüde Ansprache vom Führer wieder zurecht gewiesen werden. Den Tieren wäre es egal, hat man den Eindruck.

Isla Isabella punktet mit seinen riesigen Iguana Kolonien entlang der Strände. Auch Seeiguanas genannt, verrät der Name schon, dass diese Spezies auch schwimmen kann und so nicht auf der Insel “verbleiben muss”. Die beiden Iguanaarten unterscheiden sich etwas in der Farbgebung. Während die Landiguanas von “eigelb bis rostbraun” daher kommen, sind ihre Artgenossen meist in schwarz-weinrot anzutreffen. Beide Arten werden in etwa 80 – 100 cm lang – inklusive Schwanz.

Hätte tagelang damit verbringen können die Iguanas an den Stränden zu beobachten und zu fotografieren. Wie das aber so ist bei Touren mit anderen Touristen, muss man seine Bedürfnisse hinten anstellen. Die meisten Touris in der Gruppe machen ein paar Bilder von den Iguanas und sind schon wieder auf dem Weg zurück zum Boot. Schnorcheln ist das Zauberwort – bei jeder Tour wird ein “außergewöhnliches” Schnorchelparadies angefahren und man kann dann für etwa eine Stunde seiner Schnorchelleidenschaft frönen. Da ich nicht der beste Schwimmer bin und auch mein Beachboy Image etwas leiden würde – ist diese Baustelle nicht so mein Ding. Zumal die “außergewöhnlichen” Spots auch von vielen anderen Booten angefahren werden. Wäre in der Zeit lieber bei meinen Iguanas an den Stränden oder bei den Kakteen gewesen – da die Schnorchelspots aber immer ganz woanders lagen, hatte ich keine Wahl und durfte dann meist Bilder mit ihren Kameras von den anderen Touris vom Boot aus machen – kann auch zeitfüllend sein.

Wie oben schon mal kurz erwähnt, erwägt die ecuadorsche Regierung, die Galapagos in naher Zukunft etwas mehr abzuschotten. Hat sie vor Jahrhunderten ein Prämie bezahlt an die Leute die sich bereit erklärt haben, sich auf den Galapagos anzusiedeln – so zahlt sie heute eine Prämie an die Nachkommen der Leute, die sich bereit erklären, die Inseln Richtung Festland zu verlassen. Das Gelände und die darauf stehenden Gebäude werden dann der Natur überlassen. Vielen der seit Jahrhunderten dort lebenden Familien fällt es aber schwer ihre Heimat zu verlassen – würde mir auch schwer fallen.

Auf dem Weg zu den Iguanas - den Galapagosexen.
Auf dem Weg zu den Iguanas - den Galapagosexen.

Ecuador – die Entfernungen schrumpfen

01.01.2014

 

Ecuador ist eines der kleineren Länder in Südamerika, muss jetzt meine Karte im Kartenfach auf dem Tankrucksack wieder mindestens einmal am Tag weiterblättern. Der Maßstab hat sich der Größe des Landes angepasst und dementsprechend “schnell” komme ich voran. Mache mich auf den Weg an die Küste um Freunde zu besuchen, mit denen ich durch Tibet und China gefahren bin – Martin Speed, seine Frau Vanessa und deren Töchter Maylin und Amber. Amber war noch nicht auf der Welt, als ich Martin, Vanessa und Maylin in Goa, Indien zum ersten Mal getroffen habe.

Nach der Grenze geht es durch die Berge – unbefestigte Straßen, Kurve an Kurve durch kleinere Dörfer. Auf deren Märkten ich wie immer von den Marktfrauen angelacht werde, wenn ich mir mein Obst oder Kaffee ordere – wobei das anlachen auch auslachen sein kann, weiß das nicht immer so genau. Aber bis jetzt habe ich meist bekommen was ich wollte – schmeckt dann immer mal wieder anders wie von mir vorgestellt, z.B. wenn ich einen Saft bestelle und ich die Obstsorten, die mir genannt oder auch mal gezeigt werden, nicht identifizieren kann. Der Geschmack ist dann immer eine Überraschung, schmeckt aber meist hervorragend.

Es geht also durch die Berge und dazu gehörende Wälder, macht Freude. Wie das dann aber so ist, währt die Freude nur noch den nächsten Tag, bevor das Sträßchen bei Loja wieder auf eine Bundesstraße stößt. Wie Martin mir gesagt hat, hat die Regierung in den letzten Jahren massiv in den Straßenbau investiert – weiß nicht so recht, ob ich mich darüber freuen soll. Komme auf den Nebenstraßen auch an vielen Baustellen vorbei die nächsten Tage.

Hab vor, so schnell wie möglich bei Martin und seiner Familie in Montanita an der Küste einzutreffen. Vanessa, seine Frau, will mir dann Auskunft geben über die Galapagos Inseln. Ist zwar Hochsaison zu dieser Jahreszeit, habe aber keine andere Wahl, wenn ich die Inseln besuchen will. Über Cuenca auf einer sehr guten Bundesstraße fahre ich durch Guayaquil an die Küste und daran entlang nach Norden nach Montanita – eine Touristenhochburg und Partystadt wie ich bei meiner Ankunft sogleich feststelle. Das Haus von Martin ist schnell gefunden und ich komme gerade zur rechten Zeit – Mittag. Darf mich gleich an den Tisch zum Mittagessen setzen. Nach nem Kaffee sprechen wir auch etwas über unsere Zeit in Tibet und China sowie über den weiteren Verlauf unserer jeweiligen Routen, nachdem ab Laos jeder wieder seinen eigenen Weg eingeschlagen hat.

Für die Nacht miete ich mich in einer nahe gelegenen Hospedaje ein – war ein etwas schwieriges Unterfangen, da kurz vor Silvester und Neujahr fast alles ausgebucht ist und ich wie immer nicht vorgebucht hatte. Nach etwas suchen bin ich aber letztendlich erfolgreich und hab mich dann erstmal für ein paar Tage ausgeruht und mein Ticket für die Galapagos gebucht – auch das war nicht ganz einfach, in 2013 waren schon alle Flüge ausgebucht – sowohl von Guayaquil wie auch von Quito. Mit etwas Geduld und mehrmaligem Einloggen – meine Erfahrung hat mir in der Vergangenheit gezeigt, dass immer mal wieder Flüge zur Verfügung stehen an Tagen, an denen kurz zuvor oder Tage zuvor noch alles ausgebucht war. Scheint so ne Art Lotterie zu sein, so auch diesmal. Obwohl anfangs erst wieder ab dem 03. Januar 2014 Flüge zur Verfügung stehen, hab ich dann aber einen Tag später einen Flug für den 01. Januar 2014 buchen können – was ich dann auch gemacht habe. Beim Rückflug bin ich dann wieder flexibel, ab dem 05. Januar 2014 habe ich freie Auswahl. Buche dann für den 07.Januar 2014. Nachdem dies dann erledigt ist mache ich mich ein paar Tage später wieder auf nach Guayaquil, feiere Silvester in meinem Zimmer und bin an Neujahr um 05.00 Uhr zum Flughafen. Taxi zu organisieren ist nicht so einfach an Neujahr und mit einem kleinen Obolus kann ich einen “privaten” Taxifahrer tags zuvor dazu überreden, mich um 05.00 Uhr morgens am Hotel abzuholen. Mein treues Gefährt darf ich für die Tage auf den Galapagos auf dem Hospedaje Parkplatz abstellen.

Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Balsa – einer dieser kleineren Grenzübergänge

24.12.2013

 

Balsa, der Grenzübergang von Peru nach Ecuador wird mir gleich von mehreren Mopedreisenden, die ich unterwegs getroffen habe, empfohlen. Lasse so meinen Plan fallen nochmals an die Küste Perus zu fahren und von da gen Norden an der Küste entlang nach Ecuador zu gelangen.

Auf peruanischer Seite geht es über eine kleinere asphaltierte Straße der Grenze entgegen. Der Grenzposten entpuppt sich als kleines verschlafenes Dörfchen mit einer Schranke über die Straße kurz vor der Brücke, über die man dann nach Ecuador gelangt. Fahre bis vor die Schranke und werde auch gleich von einem Grenzbeamten in Empfang genommen und in den nahe gelegenen Container, der als Büro dient, geleitet. Die Musik wird erstmal etwas heruntergedreht und mein Reisepass umgehend eingefordert. Werde dann zu einem Shop verwiesen, der Kopien meines Reisepasses, Führerscheins, Fahrzeugscheins anfertigt und mit diesen geht es dann den gewohnten Gang mit der Ausreiseprozedur.

Nachdem der Ausreisestempel von Peru eingestempelt ist, geht es an die Formalitäten fürs Moped. Da dies alles ein wenig länger dauert und die Beamten auch erst Kontakt zu ihrer Dienststelle aufnehmen müssen um die Daten für mein Moped bei der Einreise abzugleichen, suche ich das nahe gelegene Restaurant auf und genehmige mir einen Kaffee.

Kurze Zeit später ruft mich einer der Beamten zurück ins Containerbüro, bekomme meine Papiere ausgehändigt und werde freundlich verabschiedet. Fahre über die Brücke und stehe vor einer weiteren Schranke – gesichert mit einem Vorhängeschloß. Steige von meinem Moped ab und ein paar Leute zeigen auf ein Gebäude etwas weiter die Straße runter. Schlage da auf und ein Grenzbeamter von Peru geleitet mich zu meinem Moped zurück und öffnet die Schranke – er gibt mir zu verstehen mein Moped vor dem Gebäude zu parken.

Die übliche Prozedur folgt, Reisepass, Führerschein und Fahrzeugschein werden eingefordert. Danach werde ich mal wieder zum Kopierer geschickt – nur, diesmal muss ich wieder zurück zur peruanischen Seite, da auf ecuadorscher Seite leider kein Kopiergerät vorhanden ist.

Die Dame in dem Laden lächelt, als sie mich nach so kurzer Zeit wieder sieht – den Weg hätte sie mir auch ersparen können, gehe mal davon aus, dass sie gewusst hat, dass ich nochmals bei ihr vorbei kommen müsse für Kopien, um nach Ecuador einreisen zu dürfen.

Als ich mit den Kopien wieder im Büro zurück bin, nimmt alles seinen Gang, um mir eine Einreise nach Ecuador zu ermöglichen. Leider ist aber das Papier, das benötigt wird um meinem Moped eine legale Einreise zu ermöglichen, nicht auffindbar. Der Beamte gibt mir zu verstehen, dass er ein Formular herunterladen könne – der Internetzugang aber bis 14.00 Uhr unterbrochen ist. Dies sagt er mir um 12.30 Uhr – Zeit genug also für meinen täglichen Mittagsschlaf, wenn dies von irgendwelchen Behörden eingefordert wird mache ich das auch. Mache es mir in einer Hängematte auf der anderen Straßenseite bequem – der Beamte gibt mir auch zu verstehen, dass ich mein Moped ebenfalls auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter ein Vordach in den Schatten stellen könne. Kaufe mir etwas Wasser und wechsle etwas Geld im örtlichen Wechselshop. Dabei lerne ich, dass die harte Währung in Ecuador US-Dollar ist – die Münzen aber eigene Prägungen Ecuadors sind.

Kurz vor 14.00 Uhr bemerke ich eine gewisse Geschäftigkeit im Büro des Grenzbeamten und er gibt mir über die Straße zu verstehen, dass er das Formular auf dem Stick hat und er es nur noch ausdrucken müsste – kann sich nur noch um Minuten handeln.

Wenig später stehe ich wieder in seinem Büro und vor den ausgefüllten Papieren, die nur noch unterschrieben werden müssen – danach steht einer Erkundung Ecuadors nichts mehr im Wege.

Auf einer unbefestigten kleineren Straße geht es Richtung Loja, der nächst größeren Stadt auf dem Weg. Nach etwa 100 km auf der unbefestigten Straße weicht der lose Untergrund immer wieder und immer länger einem Asphaltband und macht mein Vorankommen schneller als gedacht. In Vilcabamba suche ich mir eine Unterkunft. Heute ist der 24.12. Heiligabend – will mir diesen mit einem “opulenten Abendmahl” versüßen. Finde eine billige Unterkunft und nach ein wenig suchen finde ich auch ein kleineres Restaurant, das meinem Budget und Geschmack entspricht. Weihnachten 2013 also in Vilcabamba, Ecuador – mal schauen wo ich an Silvester sein werde – ein weiteres Weihnachten auf Tour, unglaublich.